Therapie

Therapie

Sehr geehrte Besucher,

Hier wollen wir Sie über die aktuellen Therapiemöglichkeiten informieren. Leider sind vor allem die fokalen, d.h. die nur den Krebs zerstörenden Therapien noch fast alle im experimentellen Stadium. D.h. es liegen zu den Therapie-Ergebnissen noch keine ausreichenden Studiendaten vor.

Welches Verfahren für Sie am besten geeignet ist, erfahren Sie in den Arzt-Patientengesprächen. Scheuen Sie nicht Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren mit Ihrem Arzt zu diskutieren und dabei Ihre Lebensprioritäten einfliessen zu lassen. Es geht dabei um das Vorziehen oder Zurückstellen von «sicherer Krebsentfernung» gegen «Risikominimierung zu Gunsten Ihrer Lebensqualität».

Unsere Flyer helfen Ihnen, sich für dieses Gespräch vorzubereiten.

Die Flyer werden laufend auf den neuesten Stand gebracht, fehlenden Flyer sind in Bearbeitung.

Die Flyer können mit einem A4-Drucker (möglichst beidseitig)

zu 4 Seiten A5 ausgedruckt werden.

Mit unseren besten Wünschen

Europa-Uomo Schweiz

ED-Therapie für Männer mit Durchblutungsstörungen

Geschrieben von den Herren Dr. med. Martin Christian Schumacher (Urologie) und Prof. Dr. med. Nicolas Diehm (Angiologie) der Hirslandenklinik Aarau mit Einleitung von Max Lippuner, Präsident von Europa Uomo Schweiz.

Männer, nicht nur ältere Männer, leiden weltweit (150 Mio) unter Erektionsstörungen, bzw. erektiler Dysfunktion (ED). Das beeinträchtigt deren eigene und diejenige Lebensqualität ihrer Partnerinnen, bzw. Frauen. Diese Männer kommen nicht drumherum, trotz dem sie hemmenden Schamgefühl, dies beim Arztbesuch zu erwähnen und eine Beratung zu verlangen.

Hier soll nun eine spezielle Möglichkeit aufgezeigt werden: Durchblutungsstörungen

Kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder ein Diabetes mellitus sind nicht nur mit der Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch mit dem Auftreten einer ED assoziiert. Daher gilt ED auch als Frühzeichen für künftige kardiovaskuläre Erkrankungen wie zum Beispiel eine Angina pectoris oder ein Herzinfarkt.

Die ED ist definiert als die wiederholte Unfähigkeit, eine Erektion aufzubauen oder diese während des Geschlechtsverkehrs aufrecht zu erhalten. Für die Entstehung der ED kommen verschiedenste Ursachen in Frage: Neben hormonellen, neurologischen oder psychischen Faktoren stehen Durchblutungsstörungen an oberster Stelle der Auslöser. Risikofaktoren hierfür sind das Zigarettenrauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder ein Diabetes mellitus.

Die notwendigen Schritte bei der ED Diagnostik folgen einem 3-Stufen Schema in nicht-invasive, semi-invasive und invasive Abklärungsmethoden, welche den Leitlinien der Deutschen Urologie Gesellschaft (DGU) und der European Association of Urology (EAU) entsprechen und nach denen sich die Schweizer Urologen richten.

Bei der nicht-invasiven Abklärung einer ED haben die Anamnese und die klinische Untersuchung einen zentralen Stellenwert. Hierzu gehören Fragen zu kardiovaskulären, neurologischen, psychiatrischen Erkrankungen, sowie Stoffwechselstörungen. Wichtig ist eine detaillierte Medikamenten-Anamnese, da insbesondere die Kombination von PDE-5-Inhibitoren mit Nitraten eine Kontraindikation für deren Einsatz darstellt. Nikotin- und Alkoholkonsum sollten ebenfalls erfasst werden. Hormonelle Störungen wie ein partielles Androgen- bzw. Hormondefizit des älteren Mannes (PADAM) können mit einer reduzierten Libido und einer ED einhergehen. Zur besseren Quantifizierung einer ED können Fragebögen wie der „international index of erectile dysfunction“ (IIEF) sinnvoll sein.

Die körperliche Untersuchung kann Zeichen eines sekundären Hypogonadismus (Behaarung, trockene Haut, Muskelatrophie) aufzeigen. Im Weiteren sollte das Glied auf eine Phimose (Vorhautverengung) oder eine Induratio penis plastica (Verformung) untersucht werden. Die Rektalpalpation ist zwingend notwendig um eine Prostatitis oder ein Prostatakarzinom auszuschliessen. Zusätzlich ergeben sich Hinweise auf eine mögliche Prostatavergrösserung.

Als Laboruntersuchung empfiehlt sich die Bestimmung von Glucose, Lipidstatus und einem Gesamt-Testosteronwert.

Wir führen zusätzlich ein eigens entwickeltes radiologisches Verfahren durch, wobei eine CT-Angiographie nach SKAT Injektion erfolgt. Dies ermöglicht eine dreidimensionale Darstellung der Gefässe im kleinen Becken / Penis und eine bessere Planung hinsichtlich eines möglichen Katheter-Eingriffs.

Wenn verkalkte Arterien die Ursache für die ED darstellen, so kann die Durchblutung durch eine Ballonkatheter-Behandlung verbessert werden: Über einen kleinen Hautschnitt in der Leiste kann mit örtlicher Betäubung ein Katheter in das Blutgefäss bis zur verengten Stelle geschoben werden. Ein Ballon dehnt die Verengung wieder aus, wobei je nach Situation ein Stent eingelegt wird. Aufgrund technischer Fortschritte können heute auch Penis versorgende Arterien wiedereröffnet werden, die einen sehr geringen Durchmesser haben. Der Eingriff findet in einem Katheterlabor unter örtlicher Betäubung statt.

Ist ein erhöhter venöser Blutabfluss aus dem Penis die Ursache der ED, so können diese Venen mit einem speziellen Kleber verklebt werden, um die Erektion wiederherzustellen.

Zusammenfassend stellt die ED ein wichtiges Früherkennungszeichen für mögliche ernst zu nehmende Erkrankungen dar, welches in der Diagnostik häufig noch unterschätzt wird. Nicht selten liegt eine Gefässerkrankung als Ursache der Erektionsstörung vor. Moderne minimalinvasive Verfahren ermöglichen heute die Wiedereröffnung auch kleinstkalibriger Penis-Arterien und damit eine gute Lebensqualität.

Melden Sie sich bei möglichem Bedarf zu einer Konsultation an Tel. +41 62 836 72 00 und Mail aarau@uro-hirslanden.ch