Verbesserte Früherkennung
Biparametrische Magnet-Resonanz Tomographie (bpMRI) verbessert die Früherkennung von signifikantem Prostatakrebs und reduziert die Überdiagnose und unnötige Bipsien. Es ist kein Kontrastmittel nötig. Das bpMRI ist zudem schneller als das normale MRI (15 gegen 40 Min).
2018 The Society and College of Radiographers
» https://www.renalandurologynews.com/prostate-cancer/biparametric-mri-improves-detection-of-significant-pca/article/771962/
Prostatakrebs-Früherkennung mit PSA in Frankreich Roland Munz, 2018
Vor der Entdeckung des PSA-Bluttests (Wang 1979) war die Früherkennung nur möglich über DRU, d,h. die digitale, rektale Abtastung der Prostata. Weil unangenehm für Patient und Hausarzt, wurden die Männer zumeist erst im metastasierten Stadium diagnostiziert. Dies führte für die betroffenen Männer zu einem äusserst schmerzhaften Tod.
Seit 1990 wurden in den USA PSA-Screening-Kampagnen gestartet, sehr viele aggressive Prostatakrebse entdeckt und nach Therapie die Todesraten massiv gesenkt.
Nach einigen Jahren, es gab weniger aggressive Prostatakrebse, wurden auch weniger-aggressive Krebse operiert. Dies führte zu Übertherapie und unnötigen Biopsien, insbesondere auch, weil Strategien zur besseren Unterscheidung zu weniger aggressiven Krebsvarianten fehlten.
2012 bemerkte die US Preventive Services Task Force, während das PSA-Screening erfolgreich weiterlief, dass der Schaden der radikalen Prostatektomie grösser sein kann als der Nutzen unter Berücksichtigung des Ergebnisses auf die Lebensqualität. Zur Überraschung von Patienten und Doktoren entschied die genannte Task Force die Empfehlung zum PSA-Test zu stoppen. Aufgrund der Erfahrung der Vergangenheit ist zwingend nach einer Zeitlücke wieder mit vielen Männern mit Spätdiagnosen und voraussichtlich metastasierendem Krebs zu rechnen. Das kann es nicht sein!
Unter dem Eindruck dieser drastischen Erkenntnis überarbeitete die genannte US Task Force ihre fehlerhaften Richtlinien. Andere Länder folgten, nicht aber Frankreich. Trotzdem wird in Frankreich, wenn auch eher individuell, weiter getestet.
In der Schweiz ist es ähnlich. Die Urologen sind sich der Situation bewusst, haben aber Ihr Wissen noch nicht an die Hausärzte weitergegeben. EUS fordert, dass dies umgehend geschieht.
Zu beachten ist, dass die Urologen seit ca. 2015 Strategien zur Unterscheidung von weniger aggressiven Krebsen entwickelt haben. So wurde die 10stufige Gleason-Skala auf eine 5-stufige Skala mit ganz klarer Risikobewertung umgestellt. Zudem wurde die *Aktive Überwachung“ eingeführt und damit mögliche Übertherapie vermindert.